Vor 2.700 Jahren hätte ich dir für deinen Esel sieben Hühner geboten. Oder acht Säcke Reis. Wir hätten uns geeinigt und die Hand gegeben. Heute habe ich dir für das Fahrrad, auf dem ich gerade sitze, 70 Euro bei Paypal überwiesen – du hältst nichts von mir in der Hand.

Geld ist und war immer Bedingung für viele menschliche Kontakte und erfordert durch seine ganz eigene Sprache ein besonderes Wissen. Allein mit Begriffen wie Inflation, Bruttoinlandsprodukt, Preiselastizität etc. wird klar: Geld erscheint als Konzept mittlerweile mehr als Naturkonstante, als noch irgendwie nahbar. Im wahrsten Sinne des Wortes »greifbar« hingegen sind die 1 Euro Münze oder der 10 Euro Schein. Mit dieser physisch erfahrbaren Wertzuschreibung ist es einfach, sich vorzustellen, welche Möglichkeiten einem offenstehen. Im Angesicht der voranschreitenden Digitalisierung wird die Abschaffung des Bargelds als Idee jedoch immer präsenter.

Vor diesem Hintergrund wollen wir gemeinsam mit dem Ensemble untersuchen, wo genau der Übergang von Analog zu Digital liegt und was sich in diesem Moment in unserer Beziehung zu Geld verändert. Anhaltspunkt für die Erforschung sind die Orte, die nicht leer sein wollen: Portemonnaie, Konto und Co. Lasst uns Geldautomaten auseinanderbauen, Kröten jagen, Asche schippen, Flocken zählen, Schotter schaukeln, Moneten malträtieren und schauen wohin die Taler rollen!

Diese Inszenierung wird gefördert durch die GLS Bank.